Wildbienen, Solitärbienen, Mauerbienen

Wildbienen, Solitärbienen, Mauerbienen

Beim Anheben eines Beutendeckels stieß ich (leider) auf ein Mauerbienen-Nest. Hier sieht man nun sehr deutlich wie diese Solitärbiene für die nächste Generation gesorgt hat. Es werden kleine Zellen angelegt und in diese Pollen und Nektar gegeben. Dazu wird ein Ei gelegt. Durch die Sonnenwärme schlüpft aus dem Ei die Made, die bestens mit Vorräten versorgt ist und sich rasch entwickelt. Hier schlüpfen dann hoffentlich noch 7 Mauerbienchen.

Aus Wikipedia noch ergänzend: Mauerbienen gehören zu den häufigsten Solitärbienen. Sie stellen aus Drüsensekreten und Blattstückchen bzw. Erde Baumaterial für ihre Zellen her, in denen die Brut aufwächst. Diese Nester legen sie artspezifisch an – zum Beispiel in Mauern, Gesteinsspalten oder im Boden, sowie in Stängeln, im Totholz hohler Äste oder in Gängen holzbohrender Insekten.

Die Larve häutet sich nach dem Schlüpfen mehrmals und frisst wochenlang vom Nahrungsvorrat, bevor sie sich in einen Kokon einspinnt und verpuppt. Am Ende der Metamorphose schlüpft aus der Puppe die flugfähige Biene (Imago). Die Winterpause kann in unterschiedlichen Stadien eingelegt werden: Manche Arten überwintern schon als Larven, andere als fertige Insekten, die dann schon im kühlen März schlüpfen können.

Meist erscheinen zuerst die Männchen und müssen ein bis zwei Wochen auf die später herausschlüpfenden Weibchen warten. Dies vermutlich, weil die unbefruchteten Eier zuletzt gelegt werden, sodass sich die Männchen den Nistgang vor den Weibchen freinagen können. Die meisten der etwa 50 mitteleuropäischen Arten bringen es nur auf eine Generation im Jahr („univoltin“). Ihre Flugzeiten sind 1½ bis 3 Monate lang, aber artspezifisch sehr unterschiedlich:

Von den wichtigsten acht Arten beginnt die O. cornuta (Gehörnte Mauerbiene) im März/April; sie zählt als „eurytope Art“ zu den „Biotop-Generalisten“, die sich in vielen Lebensräumen (auch in Dörfern und der Stadt) wohlfühlt. Die bekannte Osmia bicornis (Rote Mauerbiene) fliegt zumindest im April und Mai, während Hoplosmia spinulosa und Hoplitis claviventris von Juni bis August unterwegs sind. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mauerbienen)

Bestäubung auf dem Bickbeernhof

Bestäubung auf dem Bickbeernhof

Auch in diesem Jahr bestäuben unsere Bienen die Heidelbeerblüten in den Plantagen des Bickbeernhofes. In Kombination mit den Hummeln ergibt das eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Die Bienenstöcke stehen in den Plantagen verteilt und sorgen für eine gute Bestäubung. Ab Ende Juni haben wir dann auch hoffentlich den leckeren Blaubeerblüten-Honig wieder im Programm. In Brokeloh befinden sich kaum Rapsflächen, von daher konzentrieren sich die Bienen ganz auf die Heidelbeeren. Gut für uns und für den Bickbeernhof! Wir freuen uns, dass wir hier in der Biolandplantage stehen können.

Besuchen Sie das tolle Hofcafé von Silke Herse und genießen Sie alles rund um die Blaubeere. Alle Infos finden Sie hier →

 

Volle Brutwaben im Mai

Volle Brutwaben im Mai

Jetzt ist die Schwarmzeit der Bienen. Aus einer solchen Wabe schlüpfen an einigen Tagen 3 bis 5000 Bienen. Man kann sich vorstellen, dass es so schnell eng im Bienenstock wird! Sind erst einige Bienen arbeitslos und wurden genügend Pollen- und Honigvorräte eingelagert, entschließt das Volk sich zu vermehren und beginnt junge Königinnen aufzuziehen. Sind die Jungköniginnen schlupfreif und das Wetter schön, zieht der Schwarm aus dem Imkerkasten aus. Ein Naturschauspiel sondergleichen!

Für den Imker ist das nicht immer sehr positiv. Die Bienen machen sich mit ca. 3 kg Honig und der Hälfte der Mannschaft auf den Weg in ein neues zu Hause. Die Altkönigin führt den Schwarm an. Bei starken Völkern können auch noch Nach-Schwärme abgehen, bis das verbleibende Volk im Imkerkasten sehr klein geworden ist. Jetzt ist erst einmal eine Brutpause angesagt, bis die junge Königin von Ihrem Hochzeitsflug zurückkehrt und wieder Eier legt. Diese natürliche Brutpause läßt auch die Population der Varroamilbe zum Stillstand kommen. Die Varroamilbe benötigt Brutzellen, um sich zu vermehren.

Bienenschwarm hängt überm Zaun. Leider findet ein Bienschwarm heute oft kein geeignetes natürliches zu Hause.

Der Schwarm mit der Altkönigin findet in unserer aufgeräumten Agrar- und Forstlandschaft kaum ein geeignetes zu Hause. Es fehlt an Baumhöhlen oder anderen trockenen, windgeschützten Verstecken. Felsen und Felsspalten suchen die Bienen hier im Norden vergeblich. Meistens läßt er sich in Baumkronen nieder und errichtet ein neues Wabenwerk. Dieses wir jedoch beim nächsten starken Wind oder Regen zerstört.  Daher fangen Imker Bienenschwärme auch gern wieder ein. Denn ein Schwarm kann man sehr gut weiter bewirtschaften, da ja schon eine eierlegende Königin und erfahrene Bienen vorhanden sind. Mit etwas Futter und einem guten neuen Aufstellplatz, hat der Imker ein neues (altes) Volk dazu gewonnen.

Kleiner Helfer – große Entlastung

 

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Eine tolle Neuanschaffung ist unser kleiner, grüner, wendiger Lader. Da unsere Völkerzahl stetig steigt, haben wir uns dazu entschlossen für den Transport des gesamten Materials vom und zum Bienenstand hin und zum Transportieren der Bienenvölker selbst einen kleinen Radlader anzuschaffen.

Der erste Eindruck ist durchaus positiv: Der Rücken wird geschont und auch die Bienen kommen wenig  in Aufregung beim Verladen. Hoffen wir nur, dass wir uns nicht all zu oft im Gelände festfahren…

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Von Bienen und Blüten

teaser_PlantageDie Obstblüte ist in vollem Gange. Auch dieses Jahr erbringen unsere Bienen vom Bienenwerk auf drei Bioland- Obstbaubetrieben ihre wertvolle Bestäubungsleistung.

  1. 10 Völkern bestäuben im Raum Northeim Äpfel und Birnenblüten. Der Betrieb Obstbau Leinetal produziert Tafel-Äpfel und Tafelbirnen in Bioland- Qualität und stellt auch einen sehr leckeren Apfelsaft her.
  2. Bei Obsthof Tamke im Alten Land bestäuben ca. 50 Völker Kirschen-, Zwetschen-, Äpfel- und Birnenbäume. Der Obsthof Tamke vermarktet sein Tafelobst auf Wochenmärkten in Hamburg und über den Großhandel als Partner vom Obsthof Rölker.
  3. Und zuguter Letzt stehen ca. 50 Bienenvölker in den Heidelbeerplantagen des Bickbeernhofs Herse in Landesbergen unweit des Steinhuder Meeres. Hier bestäuben Sie die Heidelbeerblüten zusammen mit Hummeln.

Im Laufe des Aprils werden wir alle Völker an die enstsprechenden Standorte verbracht haben. Nach dem Öffnen der Fluglöcher dauerte es keine Vietelstunde und die ersten Bestäuber, bzw. Sammel-Bienen finden sich auf den Obstblüten ein.

Die Bestäubung ansich ist eine hochinteressante Thematik. Wer sich hier belesen möchte, dem sei das Bestäubungshandbuch empfohlen. Jede Blüte hat ihre Besonderheit und oft ist es auch für die Bienen nicht leicht an den Nektar der Blüten zu kommen. Bei der Heidelbeerblüte erreicht die Biene den Nektar des Blütenbodens nicht sehr gut, da der Blütenkelch zu schmal ist. Hier hilft oft die Hummel, die die Blüten seitlich aufbeißt. Die Bienen bedienen sich dann ebenso an dem neuen Zugang und lernen selber die Blüte aufzubeißen.

Der Obstbauer verspricht sich von der Bestäubung einen höheren Fruchtbesatz je Baum/Strauch und eine größere und bei Kernobst eine runde gleichmäßige Fruchtform.

Hier ein paar Impressionen von der Aufstellung beim Obsthof Tamke und Obstbau Leinetal:

Unser Waldhonig – eine kleine Besonderheit!

Wald 250gIm Sommer 2015 waren im Juni viele Blattläuse auf den Eichen und anderen Bäumen aktiv. Genauso wie die Ameisen es tun, „melken“ die Bienen die Blattläuse und es entsteht ein Honigtau-Honig!

Man kennt Honigtau-Honige (z.B. Wald- oder Tannenhonige) klassischerweise dunkel und in flüssiger Konsistenz. Unsere norddeutsche Variante ist auch dunkel, wurde aber nach einigen Wochen cremig. Dies ist darauf zurückzuführen, dass auch ein kleiner Anteil an Blütenhonig enthalten ist.

Der Honig ist etwas kräftiger im Geschmack und für Genießer, die gerne cremigen Honig schlemmen eine lohnenswerte Alternative!

Unseren Waldhonig im Shop kaufen →

Bienenvölker in der Heide

Heidevölker_TeaserSeit dem 28. Juli stehen nun auch 15 Völker vom Bienenwerk Suderbruch in der Lichtenheide zwischen Rodewald und Steimbke. Mittlerweile blüht die Heide und die Bienen können bei gutem Wetter den berühmten Heidehonig sammeln. Da ich vor allem die sehr starken Ableger hierher gebracht habe, ist der Varroa-Milben-Befall zurzeit noch tragbar. Natürlich muß man genau schauen, dass man noch früh genug gegen die Milbe behandelt und die Völker nicht zu sehr in Gefahr bringt.

Ich würde mich freuen, wenn wir dieses Jahr ein wenig Heidehonig für die Direktvermarktung anbieten können. Schauen wir mal…

Hier ein paar Impressionen:

 

Kein Akazienhonig aus Hannover

Kornblume Teaser_ BildIn diesem Jahr hatten wir versucht Akazienhonig aus Hannover zu ernten. Zwar blühten die Akazien sehr schön und es war auch gutes Flugwetter, aber scheinbar war kein Nektar in den Blüten zu finden. Nach einem kurzen Nektareintrag in die Völker, hörte es wieder auf zu honigen und so konnten wir keinen Honig ernten.

Jetzt stehen die Völker in der Lindenblüte in Hannover Herrenhausen und Stöcken. Wir man unten sieht wird aber zurzeit auch die Kornblume von den Bienen fleissig beflogen…

Ab sofort können Sie die neue Ernte von unserem Raps- und Frühjahrhonig bestellen!

Kornblume01 Kornblume02

Putzmunter durch den Winter gekommen!

Teaserbild_AuswDie Tage waren schön und teilweise schon sehr warm, daher habe ich alle Völker nachgeschaut und glücklicherweise kaum Winterverluste feststellen können. Nur ein Volk war weisellos (ohne Königin) und ein Volk leider von den Nachbarn ausgeräubert. Neunundvierzig Völkern (von 51) geht es allerdings prächtig und sie haben schon relativ starke Brutnester!

Da der Winter sehr mild war und die Bienen wenn überhaupt nur eine kurze Brutpause hatten, haben sie auch entsprechend viel Winterfutter aufgebraucht. Bei einigen Völkern war daher eine Nachfütterung nötig. Zeitgleich habe ich alle Böden ausgetauscht. Diese sind nun nummeriert und hoch, so dass es leichter fällt während der Saison ein paar Aufzeichnungen über den Zustand der Völkern zu machen.

Da die Bienenzahl im Volk noch nicht so groß ist, kann man ganz gut die Königinnen in den Völkern entdecken…

Hier ein paar Fotos von den neuen Böden und den pollenschleppenden Bienen:

Ein Besuch auf Teneriffa

teaserbildAnfang März hatte ich die tolle Möglichkeit von meiner Arbeitsstelle aus (Gemüsekiste – Hannover) nach Teneriffa auf die Canaren zu fliegen und dort Bi-Bananenplantagen zu besichtigen. Auf einer biologisch bewirtschafteten Bananenplantage von Manuel Acevuebo (Finca Calabacera) wurden auch viele Sorten Gemüse und Obst angebaut. Der Anbau wird auf Terassen vorgenommen, weil es auf der gesamten Insel mehr oder weniger steil ist. Die Terassen sind überdacht an den Seiten und obendrüber, ca. 6 Meter hoch. Meistens mit einer Art lichtdurchlässigem Flies, das den teilweise starken Wind abmildern soll. Stürme können viel Schäden in den Kulturen anrichten.

Jedenfalls hatte dieser Gärtner auch mit der Bienenhaltung begonnen und ich staunte nicht schlecht als ich auf ein paar Pappkartons guckte aus denen Bienen flogen. Ich sprach kurz mit ihm über die Bienen. Er meinte, er erntet fast gar keinen Honig, da es kaum Trachtpflanzen gibt auf der Insel. Die Bienen fliegen das ganze Jahr über und haben eigentlich keine wirkliche Winterruhe. Er versucht nun in den Gewächshäusern mehr Trachtpflanzen anzubauen, damit die Bienen das ganze Jahr über ausreichend Nektar und Pollen finden.

Hier ein paar Bilder aus der Plantage. Die gelbe kleine Blüte ist eine Physalisblüte. Die gelbe Spinne wird von den Bienen als Blüte wahrgenommen und Sie fliegen direkt darauf zu. Leichte beute für die Spinne… Die schönen lila gefleckten Maracuja-Blüten werden leider nicht von den Bienen besucht. Zum Leid der Gärtner: Die Maracujablüten werden mit mäßigem Erfolg mit dem Pinsel bestäubt…