Ein Versuch: Bioland Rotklee Bestäubung

Biene Rotklee

Biene RotkleeDieses Jahr haben wir 24 Völker zur Rotklee Bestäubung an eine 8 ha große Vermehrungsfläche gestellt. Hinrich Alvermann, der Biolandwirt hatte uns dazu angefragt. Es ist ja bekannt, dass der Blütenhals des Rotklees zu lang ist, als dass die Bienen an den Nektar gelangen können. Der Rotklee wird ackerbaulich einmal im Juni geschröpft, damit er neu austreibt und die Blütenbildung gefördert wird. Ab Anfang Juli waren dann die ersten Pflanzen in Blüte, so dass wir angewandert sind. Da zu dieser Jahreszeit auf dem Lande kaum Tracht für die Bienen zu finden ist, war der Beflug der Blüten sehr hoch. Das stellten wir an zwei Tagen beim Besuch des Standes fest. Hinrich Alvermann war auch zufrieden. Natürlich muß nun auch noch das Dresch-Ergebnis abgewartet werden.

Nun war natürlich die Frage, ob wir auch einen schönen Sommer-Honig ernten konnten. Leider war dieses nicht der Fall. Nur die stärksten Völker hatten ca. jeweils 5 kg eingetragen, wobei nicht klar ist, ob der Honig vom Rotklee kommt. Die Pollen-Versorgung war sehr gut, während der 5 Wochen Standzeit. Die Völker machten noch einmal einen richtigen Schub und hungerten auch nicht.

Bienenstand RotkleeFestzuhalten bleibt, dass die Rotkleebestäubung ohne Bestäubungsprämie nicht wirtschaftlich ist. Allerdings wenn man als Standimker ein Rotklee Feld in der Nähe hat, ist dieses im Sommer durchaus positiv für die Bienenvölker. Wir könnten uns vorstellen zukünftig im Mai gebildete Ableger dort in größerer Zahl aufzustellen, damit eine gute Sommerentwicklung und Pollenversorgung der Ableger gewährleistet ist.

Zum Schluß vereinbarten wir doch noch eine kleine Bestäubungsprämie, so dass zumindest die Kosten gedeckt werden konnten.

Bestäubung auf dem Bickbeernhof

Bestäubung auf dem Bickbeernhof

Auch in diesem Jahr bestäuben unsere Bienen die Heidelbeerblüten in den Plantagen des Bickbeernhofes. In Kombination mit den Hummeln ergibt das eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Die Bienenstöcke stehen in den Plantagen verteilt und sorgen für eine gute Bestäubung. Ab Ende Juni haben wir dann auch hoffentlich den leckeren Blaubeerblüten-Honig wieder im Programm. In Brokeloh befinden sich kaum Rapsflächen, von daher konzentrieren sich die Bienen ganz auf die Heidelbeeren. Gut für uns und für den Bickbeernhof! Wir freuen uns, dass wir hier in der Biolandplantage stehen können.

Besuchen Sie das tolle Hofcafé von Silke Herse und genießen Sie alles rund um die Blaubeere. Alle Infos finden Sie hier →

 

Was macht eine Bioland-Imkerei anders?

Was macht eine Bioland-Imkerei anders?
Zum Beispiel ist die Reinheit des Wachses in einer Bioland-Imkerei ein zentrales Thema. Denn die Speisekammer und die Kinderstube der Bienen besteht aus diesem wunderbaren Naturprodukt!

Wir arbeiten nach klaren Standards der biologischen Landwirtschaft, bzw. der Bioland-Imkerei. Die Einhaltung dieser Standards wird von einer Kontrollstelle jährlich überprüft.  Oft bekommen wir die Frage gestellt, was denn an Bio-Honig Besonderes sei, da man ja nicht bestimmen kann wohin die Bienen fliegen?

Wir haben daher auf unseren Internetseiten für Sie zusammengefaßt, was die wichtigsten Punkte in diesem Zusammenhang sind und wie wir die Dinge in der Imkerei bewerten und danach unser Handeln ausrichten.

Lesen Sie hier worauf es ankommt, um nicht nur einen gesunden, leckeren Honig zu ernten, sondern auch im Einklang mit den Bienen zu imkern!

Unsere Bioland-Imkerei →

Unsere Trachtgebiete →

Von Bienen und Blüten

teaser_PlantageDie Obstblüte ist in vollem Gange. Auch dieses Jahr erbringen unsere Bienen vom Bienenwerk auf drei Bioland- Obstbaubetrieben ihre wertvolle Bestäubungsleistung.

  1. 10 Völkern bestäuben im Raum Northeim Äpfel und Birnenblüten. Der Betrieb Obstbau Leinetal produziert Tafel-Äpfel und Tafelbirnen in Bioland- Qualität und stellt auch einen sehr leckeren Apfelsaft her.
  2. Bei Obsthof Tamke im Alten Land bestäuben ca. 50 Völker Kirschen-, Zwetschen-, Äpfel- und Birnenbäume. Der Obsthof Tamke vermarktet sein Tafelobst auf Wochenmärkten in Hamburg und über den Großhandel als Partner vom Obsthof Rölker.
  3. Und zuguter Letzt stehen ca. 50 Bienenvölker in den Heidelbeerplantagen des Bickbeernhofs Herse in Landesbergen unweit des Steinhuder Meeres. Hier bestäuben Sie die Heidelbeerblüten zusammen mit Hummeln.

Im Laufe des Aprils werden wir alle Völker an die enstsprechenden Standorte verbracht haben. Nach dem Öffnen der Fluglöcher dauerte es keine Vietelstunde und die ersten Bestäuber, bzw. Sammel-Bienen finden sich auf den Obstblüten ein.

Die Bestäubung ansich ist eine hochinteressante Thematik. Wer sich hier belesen möchte, dem sei das Bestäubungshandbuch empfohlen. Jede Blüte hat ihre Besonderheit und oft ist es auch für die Bienen nicht leicht an den Nektar der Blüten zu kommen. Bei der Heidelbeerblüte erreicht die Biene den Nektar des Blütenbodens nicht sehr gut, da der Blütenkelch zu schmal ist. Hier hilft oft die Hummel, die die Blüten seitlich aufbeißt. Die Bienen bedienen sich dann ebenso an dem neuen Zugang und lernen selber die Blüte aufzubeißen.

Der Obstbauer verspricht sich von der Bestäubung einen höheren Fruchtbesatz je Baum/Strauch und eine größere und bei Kernobst eine runde gleichmäßige Fruchtform.

Hier ein paar Impressionen von der Aufstellung beim Obsthof Tamke und Obstbau Leinetal:

Ein Besuch auf Teneriffa

teaserbildAnfang März hatte ich die tolle Möglichkeit von meiner Arbeitsstelle aus (Gemüsekiste – Hannover) nach Teneriffa auf die Canaren zu fliegen und dort Bi-Bananenplantagen zu besichtigen. Auf einer biologisch bewirtschafteten Bananenplantage von Manuel Acevuebo (Finca Calabacera) wurden auch viele Sorten Gemüse und Obst angebaut. Der Anbau wird auf Terassen vorgenommen, weil es auf der gesamten Insel mehr oder weniger steil ist. Die Terassen sind überdacht an den Seiten und obendrüber, ca. 6 Meter hoch. Meistens mit einer Art lichtdurchlässigem Flies, das den teilweise starken Wind abmildern soll. Stürme können viel Schäden in den Kulturen anrichten.

Jedenfalls hatte dieser Gärtner auch mit der Bienenhaltung begonnen und ich staunte nicht schlecht als ich auf ein paar Pappkartons guckte aus denen Bienen flogen. Ich sprach kurz mit ihm über die Bienen. Er meinte, er erntet fast gar keinen Honig, da es kaum Trachtpflanzen gibt auf der Insel. Die Bienen fliegen das ganze Jahr über und haben eigentlich keine wirkliche Winterruhe. Er versucht nun in den Gewächshäusern mehr Trachtpflanzen anzubauen, damit die Bienen das ganze Jahr über ausreichend Nektar und Pollen finden.

Hier ein paar Bilder aus der Plantage. Die gelbe kleine Blüte ist eine Physalisblüte. Die gelbe Spinne wird von den Bienen als Blüte wahrgenommen und Sie fliegen direkt darauf zu. Leichte beute für die Spinne… Die schönen lila gefleckten Maracuja-Blüten werden leider nicht von den Bienen besucht. Zum Leid der Gärtner: Die Maracujablüten werden mit mäßigem Erfolg mit dem Pinsel bestäubt…

Reges Treiben am Flugloch

Die Obstblüte ist in vollem Gange. Die Sauerkirschen verblühen bereits. Der Raps kommt langsam in die Pötte.

Nach dem ersten Durchschauen komme ich zu dem Schluss, dass die Völker bis auf 3 Stück sehr gut entwickelt sind und bereits ordentlich Nektar und Pollen sammeln. Jetzt fehlen noch ein paar richtig warme Tage und die Völker werden förmlich explodieren. Leider haben 2 Völker durch das Umsetzen Ihre Königin verloren und konnten sich aus eigenen jungen Larven jeweils neue Königinnen ziehen. Das heißt aber, dass diese Völker nun einige Wochen keine Nachzucht haben und es dadurch Verzögerungen in der Entwicklung des Volkes gibt. Also wird es hier auch keine oder eine schwache erste Honigernte geben.

Die Honigräume sind aufgesetzt und die Drohnenrahmen (hier halten sich viele Varroamilben in der Brut) können als Varroa-Vorsorge nächste Woche ausgeschnitten werden.